Geschichte


Armenien ist eines der ältesten Länder der Welt. Seine Geschichte blickt auf ungefähr 3500 Jahren zurück. Der erste legitime Staat des Armenischen Hochlandes war das hochentwickelte Königreich Ararat, welches besonders mit seinem assyrischen Namen Urartu bekannt ist.
            
Im Jahre 782 v.Chr. gründete der urartäische König Argischti die Festung Erebuni- die heutige Hauptstadt von Armenien- Jerewan. Das urartäische Reich wurde im 9. Jh. v.Chr. gegründet und existierte bis zum 7. Jh. v.Chr., als es durch die Invasionskriege der skythischen Stämme  erheblich geschwächt wurde.

Zur Zeit der Achämeniden ((Persien, 6. Jh. v.Chr.) war Armeninen eine Satrapie dieses mächtigen Reiches und später wurde ein Teil des Seleukidenreiches. Unter den Achaimeniden herrschten in Armenien die Jerwantian Fürsten, die mit Achaimenidenreich verwandschaftliche Beziehungen hatten. Die Achaimeniden mischten sich nur noch selten in die Angelegenheiten Armeniens ein, und das Land erlebte eine Periode des Friedens, was aber durch Invasion Alexanders des Grossen gestört wurde. Das Achaimenidenreich erlitt eine schwere Niederlage im Krieg gegen Alexander den Grossen. Die Truppen Alexander des Grossen überfielen das armenische Land nicht. So wurde Armenien ein kleines souveränes Königreich. Wiederbelebt wurde das noch im 6. Jh. v. Chr. gegründete armenische Land und die Dynastie der Jerwantiden- Erstes Königreich Armeniens.

Nach dem frühen Tod Alexander des Grossen wurde sein Reich unter den Generälen des makedonischen Eroberers aufgeteilt. Seleukos gründete ein Reich- Seleukidenreich (im Jahre 312 v.Chr.). Zu dieser Zeit gab es vier armenische Königreiche: Grossarmenien, Kleinarmenien, Sophene und Kommagene. Unter dem Seleukidenherrscher Antiochos 3. trat in Grossarmenien ein Fürst Artasches nach dem Tode des letzten Jerwantidenherrschers die Regentschaft an. Genau er begründete Im Jahre 189. v. Chr die Artaxidendynastie- Zweites Königreich Armeniens, die Armenien zum Zenit seiner wirtschaftlichen und politischen Macht führte. Unter dem König Tigran II aus Artaxidendynastie (95-55 v.Chr., Tigran der Grosse) war Armenien das mächtigste Land Kleinasiens. Sein Reich erstreckte sich vom Kaspischen Meer im Osten bis zum Mittelmeer im Westen, von Mesopotamien im Süden bis zum Fluss Kura im Norden.

Gegen Mitte des 1. Jahrhunderts mussten die Armenier dem Verstossen römischer Truppen standhalten, zur selben Zeit begannen die Parther von Osten her in das Land einzudringen. In dieser Zeit der starken Bedrängnis wurde in Armenien ein neues Königsgeschlecht eingesetzt- die Arsakiden (Arschakidendynastie). Sie konnten das Land fünf Jahrhunderte lang unter ihrer Regierung halten. In ihre Regierungszeit fallen die bedeutendsten Erreignisse der armenischen Geschichte:

die Missionierung des Christentums, die Annahme des Christentums als Staatsreligion (im Jahre

301 n.Chr. erklärte Tiridates (Trdat) III., der König von Armenien, Christentum zur Staatsreligion. Somit wurde Armenien das erste christliche Land der Welt), die Reichstrennung in Ost und West und die Schaffung der Schrift (zu dieser Zeit setzte in Armenien eine rege literarische und künstlerische Tätigkeit ein. Es wurden viele geschichtliche, philosophische und andere Werke verfasst oder ins  Armenische übertragen).

Armenien wurde ein Zankapfel zwischen Persien im Osten und Rom im Westen. Den ständigen  Einfällen folgte die offizielle Teilung Armeniens zwischen Persien und Rom gegen Ende des 4. Jahrhunderts.

Somit zerfiel das Dritte Königreich Armeniens– die Arsakidendynastie. Dem folgten die Araberinvasion (7-9. Jh.) und zwei Jahrhunderte des wirtschaflichen und kulturellen Stillstandes Armeniens. Der arabische Mond war bereits im Abnehmen, als es den armenischen Bagratidenfürsten gelang, die Unabhängigkeit von Armenien zu erreichen.

Aschot Bagratuni wurde zum König von Armenien (9. Jh.).  Die im 9. Jh. begründete Bagratidendynastie- Viertes Königreich Armeniens führte das ganze armenische Land zur wahren Blüte. Sie zerfiel durch die byzantinischen und seldschukischen Einfälle. Das war auch die Geburtstunde der armenischen Diaspora, denn damals begannen die ersten armenischen Kolonien in Osten und Westen zu wachsen.

In einer Ebene an der nordöstlichen Mittelmeerküste , rund um die Stadt Adana (im heutigen Territorium der Türkei), gründete das westarmenische Herrschergeschlecht der Rubeniden im Jahre 1080 das kleinarmenische Fürstentum Kilikien – Fünftes Königreich Armeniens.

Die kilikischen Armenier verbündeten sich mit den europäischen Ländern. Sie trugen  während der Kreuzzüge den christlichen Truppen bei. Bald brach ein weiterer Schicksalsschlag über das armenische Land- Kilikien herein. Im dritten Viertel des 14. Jahrhunderts überfielen das Reich die Mameluken. Die Armenier bekamen keine Unterstützung vom Westen und ihr Reich wurde von den Mameluken erobert. So, im Jahre 1375 zerfiel das letzte Königreich Armeniens. Leon VI., der letzte König von Kilikien, reiste nach Europa und wurde überall sehr herzlich empfangen, allerdings wollte sich niemand bereit erklären, sein Land aus den Händen der Mameluken zu befreien. Er starb in der Stadt Calais (Frankreich) und wurde in der Basilika von St. Denis, neben den französischen Königen beigesetzt.

Nach dem Niedergang des kilikischen Armeniens überfielen verschiedene muslemische Stämme das historische Kernland Armeniens und schliesslich wurde das Land in zwei Teilen aufgeteilt: Der westliche Teil geriet unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches und der Östliche Teil- Persiens. Einigen armenischen Fürstentümern gelang es ihre Unabhängigkeit und Souverinität zu bewahren.  Der bedeutendste von denen war das Bündnis Khasama in Artzach (das heutige Bergkarabach). Solche Fürstentümer, die defakto unabhängig waren, gab es auch in Westarmenien- in den Regionen Sasun und Zejtun.

Seit dem 17. Jh. und besonders während des ersten Weltkrieges fielen wesentliche teile Armeniens in die Hände der osmanischen Türken. Unter deren Herrschaft wurden die Armenier in  ihrem eigenen historischen Heimatland  verfolgt und ermordet. Zwischen 1894 und 1896 wurden mehr als 300 000 Armenier niedergeschmetzelt, in Adana, Marasch, Aleppo und Siwas wurden sich entsetzliche Massenmorde an der armenischen Bevölkerung erreignet. Mehr als 1.5 Millionen Armenier wurden in 1915 ermordet: Die Männer wurden eingezogen, entwaffnet und vor selbstgeschaufelten Gräbern erschossen. Frauen, Kinder und Greise deportierte man in grausamen Gewältmärschen in die Syrische Wüste und liess sie dort einen elenden und erschüttenden Tod erdulden. Das war der erste Genozid (Völkermord) des 20. Jahrhunderts.

Im ersten Weltkrieg erlitten die Türken eine Niederlage. Danach wurde im Jahre 1918 die  ”Demokratische Armenische Republik” ausgerufen und in 2 Jahren wurde die ”Armenische Sowjetrepublik” ausgerufen und somit wurde Armenien eines der 15 Sowjetrepubliken. In 1985 wird Michail Gorbatschow Generalsäkreter der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.

Als Mietgliedsland der Sowjetunion erlebte Armenien eine Phase relativer Sicherheit, sowie auch wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Das Land erzielte beachtliche Erfolge auch im Bildungsbereich.

 

Das Parlament der Republik sprach dem armenischen Recht Vorrang über dem sowjetischen aus. Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Dezember erklärten die ehemaligen Sowjetrepubliken, darunter Aremenien, ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Im September von 1991 wurde in Armenien eine Volksabsimmung durchgeführt, die zur Unabhängigkeit Armeniens führte. Im Oktober wählten die Armenier ihren ersten Präsidenten. Am 2. März des Jahres 1992 wurde Armenien Mitgliedstaat der Vereinten Nationen und in 2001, am 25. Januar – des Europarates.

Tatsächtlich ist es es sehr schwer, die ganze Geschichte von Armenien kurz zusammenzufassen. Wir haben versucht, die nach unserer Meinung wichtigsten Aspekte der Geschichte des Landes hier zusammenzustellen.

Es ist schwer so eindeutig zu sagen, warum tausende Touristen aus verschiedensten Ländern der Welt als ihr Reiseziel Armenien wählen: wegen der antiken Bauten oder der wunderschönen Natur? Vielleicht haben sie den Wunsch die ältesete Zivilisation der Menschheit kennenzulernen oder möchten sie das heutige Armenien entdecken?

Rockwell Kent, der berühmte amerikanische Künstler, hat einmal gesagt: “Wenn man mich gefragt hätte, welches das wunderschönste Land der Welt ist, würde ich antworten- Armenien!”.

Wir heissen die Besucher aus aller Welt herzlich willkommen und wünschen Ihnen eine wunderbare und angenehme Reise in Armenien. Wie der weltberühmte Schriftsteller gesagt hat “ Wenigstens einmal im Leben sollte man Armenien gesehen haben. Hier erwarten die Menschen Wunder und Entdeckungen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer sich unvergessliche Tage wie aus alten Zeiten wünscht, der sollte Armenien bereisen… und wird es nicht bereuen”.